Hallo ihr Lieben!
Heute also mein Blogeintrag zum bisher schönsten Wochenende in Kanada, das ich mit drei Mitbewohnern und einer Organisation der Université de Montréal in Québec und auf der Île d'Orléans verbracht habe! Da Bilder viel mehr sagen als tausend Worte kriegt ihr heute ganz viele Bilder, aber (ihr kennt mich ja) auch ganz viele Worte dazu :o)
Freitag, 3. Februar
Freitags ging es direkt nach der Uni um 17 Uhr los zum Mietwagenverleih, bei dem dann erst mal Chaos herrschte weil wir nicht nur einer zu viel für die reservierten Autos waren (war nicht so schlimm, wurde halt ein 5 in einen 7 Sitzer getauscht) , sondern auch kein Verantwortlicher da war ( die waren schon mit der ersten Gruppe am Morgen abgefahren) - und keine, die sich als Fahrer eingetragen hatten. Das letzte Probem zu lösen dauerte dann etwas länger, aber schließlich fanden sich auch 4 Fahrer, die bereit waren die Strecke nach Quebec zu übernehmen. Bis wir dann endlich losfuhren war es dann 19 Uhr, also hätten wir theoretisch um 22 spätestens in Quebec sein sollen. Ja, Pfeifendeckel - in Montréal darf man weder wenden, noch an einer Kreuzung in alle Richtungen abbiegen, weshalb wir eine geschlagene dreiviertel Stunde brauchten um auf der Autobahn Richtung Quebec zu landen. Vor lauter Erleichterung, aus Montréal draußen zu sein, haben wir dann aber nicht gut genug aufgepasst und die Autobahn schon nach 20 m wieder verlassen, ohne es zu merken, und sind auf der Landstraße nach Quebec gelandet - immerhin die richtige Richtung, aber so 2 Stunden längere Fahrzeit, wie wir dann feststellen durften.Nach einer Essenspause und ohne weiteres Verfahren kamen wir dann gegen halb eins in unserer Herberge an, (das letzte Stück musste zu Fuß bewältigt werden, die Minivans waren nicht für steile,ungeräumte Seitensträßchen gedacht) wo es heiße Schokolade zum aufwärmen gab und zum Glück auch (zumindest für die erste Nacht) noch Betten für drei Mädchen, darunter die Fahrerin, unseres Autos, die eigentlich hätten in Quebec direkt in einer Herberge schlafen sollen. Aber schon auf dem kurzen Weg zur Herberge und beim Fahren durch die verschneite Landschaft der Île d'Orléans war alles Chaos vergessen und durch Urlaubsgefühl pur ersetzt!
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eines der Iglus der Herberge, in denen man auch schlafen kann (eigentlich ist es kein Iglu, weil die sind aus Schneeblöcken gebaut, sondern ein ichweißnichtmehrsogenau, weil hier erst ein großer Schneeberg gebaut wird und dann eine Höhle hineingefräst) - ungefähr 6 Stunden vor unserer Ankunft (man bemerke: hier gibt es noch Wolken!) |
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Blick vom Weg auf Schnee, Schnee und nochmal Schnee, ebenfalls am Abend bevor wir ankamen. |
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Romantik pur.... wie aus dem Bilderbuch! |
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Samstag, 4. Februar
Morgens früh um acht aufstehen, duschen und dabei schon den Duft von Croissants und leckerem Frühstück riechen - was gibt es Schöneres!
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auf dem Bild sind die Croissants schon aufgegessen, aber die Bagels waren auch lecker - und Orangensaft, Tee, Orangenmarmelade ....mmh... | | |
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Das ganze wurde eigentlich nur noch von der Vorfreude auf den Tag und dem knalleblauen Himmel überstrahlt, der einen freudig im Schnee begrüßt hat. Deswegen gings dann auch ganz bald los nach Quebec, zum Carnaval, dem eigentlichen Grund des Ausflugs.
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Auberge le p'tit bonheur - was für ein treffender Name für die gemütliche Herberge |
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Bergherberge wie im Mächen |
In Québec angkommen gings dann direkt auf das Gelände des Carnavals und schon unterwegs begegeneten uns viele viele Familien mit Kindern auf Schlitten, die sich wie wir auf die Schneeskulpturen und die Schlittenfahrten freuten .
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das Quebecer Parlament (hab ich schon das tolle Wetter erwähnt? ) |
Als Eintrittskarte für die gesamte Dauer des Carnavals gibt es hier einen kleinen Schneemann, eine Plastikfigur zum an den Mantel oder die Tasche hängen - daran sind auch die Carnavalsbesucher leicht zu erkennen.
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diese Dame zeigt voller Stolz, wie viele Karnevals sieh schon miterlebt hat- mit allen Eintrittsschneemännern am Hut! |
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auf dem gesamten Karnevalsgelände stehen Schneeskulpturen, die von Künstlern aus aller Welt geschaffen wurden bzw. worden sind - einigen konnte man nämlich noch bei der Entstehung zusehen! |
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Riesenrad und im Hintergrund das Schloss aus Eis |
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lauter Rosen - es ist einfach der Wahnsinn, was die Leute aus Schnee erschaffen |
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und hier eine Mama Eisbär mit Kind, eine Skulptur,die noch in der Entstehung war |
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nochmal das Riesenrad - nach einer langen Schlange konnte man da umsonst mitfahren, und diese Chance haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen! |
Auf dem großen Platz vor dem Riesenrad steht eine Bühne, auf der immer wieder Programm ist - als wir in der Schlange standen, war da grad Aerobic für die Menge - und alle machen mit! Ist auch das Beste zum Aufwärmen von kalten Händen und Füßen (in Kanada gilt die Gleichung je schöner das Wetter desto kälter) und wir in der Schlange haben natürlich auch mitgeturnt :-)
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im Riesenrad, das neben mir ist Jean-Christophe, einer meiner Mitbewohner |
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und nochmal, diesmal etwas höher |
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von oben hatte man einen tollen Bilck auf den Eispalast und die Bühne |
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das Karnevalsgelände, im Hintergrund sieht man das Gelände für die Slalomskifahrer, die von Pferden gezogen wurden |
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eine riesige Eisschlittenbahn |
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hier kriegt man mal nen Eindruck, wie viele Menschen auf diesem Platz waren - die Eisskulpturen sind nur ein kleiner Teil von allen, rechts vom Bild stehen noch ungefähr 20 weitere. |
Während des ganzen Karnevalsbetriebes gibt es immer wieder auch Marschtruppen, die durch die Wege ziehen, meist mit Fahnenschwingern dabei - und gut ausgerüstet für die Kälte.
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ja, sowas sollten wir auch mal gehabt haben für Straßenmusik auf dem Weihnachtsmarkt - Muffs für die Trompeten, in denen nicht nur die Trompeten sondern auch die Hände warm bleiben! |
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Am Nachmittag sind wir dann die Altstadt besichtigen gegangen - als
ich das letzte Mal hier war, hab ich nur die Oberstadt gesehen gehabt,
und im Schnee sieht Quebec einfach noch viel zauberhafter aus.
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das Quebecer Provinzparlament |
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Stadttor |
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die Gassen der Altstadt - sehr europäisch heimatlich, aber gleichzeitig faszinierend anders |
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Eisskulpturen - die sieht man in der Altstadt fast überall, sehr kunstvoll gemacht und in echt fast noch faszinierender als die Schneeskulpturen |
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Blick auf die Unterstadt |
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Auf den Stadtmauern- die ganzen Treppen, die hinaufführen, sind alle gesperrt, weshalb wir eiinfach den Wall im Schnee hinaufgestiegen sind! Falls sich jemand über mein Dauergrinsen wundert: mir sind die Mundwinkel einfach im Lachen angefroren, weil ich nicht viel andere Gefühle als Freude und juhuu, die Sonne scheint an diesem Tag hatte - und Sonnenbrand an den Abenden auf den backen ...
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Blick auf den zugefrorenen Sankt Lorenz |
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links von dieses Treppeist eine Glasbläserwerkstatt - perfekt geeignet zum Auftauen von eingefrorenen Fingern |
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mit Lorédane und JC am Hafen |
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ein Haus, auf dem die Altstadt aufgemalt ist mit allen berühmten Quebecer Persönlichkeiten aller Jahrhunderte |
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das über der Stadt thronende Chateau Frontenac, ein Luxushotel das als Schloss gebaut wurde |
Am Abend gings dann zum Umzug in einen Vorort von Quebec- der war allerdings eher enttäuschend, weshalb es nicht so schlimm war dass wir aufgrund von Hunger und Kälte in eine Wirtschaft gegangen sind und die zweite Hälfte verpasst haben. Aber wie hat Jean-Christophe es so schön zusammengesfasst: Wenn die Katja Hunger hat, dann ist sie furchtbar gelaunt - dafür ist es auch sehr leicht, sie wieder fröhlich zu stimmen: man muss ihr nur was zu Essen geben :o)
Zwei Wagen zeig ich euch mal stellvertretend, ungefähr in dem Stil waren alle gestaltet: extrem kitschig, aus Plastik, bunt, blinkend und ohne Bezug zu den hinter ihm gehenden.
Abends fiel ich dann hundemüde ins Bett, aber die Nacht war nicht lang - denn am nächsten Morgen war um 8 Uhr 40 (selbstverständlich geduscht, gefrühstückt und angezogen) Treffen für unsere Schneeaktivitäten!
Sonntag, 5. Februar
Am Sonntag blieben wir auf der Insel, denn unsere Herberge hatte Huskies und bot Hundeschlittenfahrten an, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen konnten - und da Lorédane und Emeric das Paket mit Skimotorrad gebucht hatten, schloss ich mich ihnen einfach an, ohne groß zu wissen auf was ich mich einlasse... Aber es war fantastisch, das Wetter war genauso schön (allerdings noch etwas kälter) wie am Samstag und die verschneite Landschaft ist einfach unglaublich schön - aber seht selbst:
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mit diesen Skimotorrädern (oder wie auch immer die richtig auf deutsch heißen) gings morgens zu einer anderthalbstündigen Tour los |
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das auf dem zweiten Motorrad bin ich - ja, ich bin Motorrad gefahren! Ihr dürft gerne alle neidisch werden, Nicole, Pepi und Katha hätte das sicher auch Spaß gemacht so über den Schnee zu brettern - allerdings merkt man die 300 Kilo am Abend auch in den Armen die man da so hält |
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die ganze Truppe bei der Halbzeit, bei der ich leider meinen Fahrersitz gegen den Mitfahrerplatz tauschen musste - meine Partnerin wollte natürlich auch selber fahren. Die Skiausrüstung bekamen wir gestellt, die Helme auch - ich weiß ja, dass ich einen kleinen Kopf habe, aber dass der so klein ist, dass ich unter die kleinste Helmgrüße eine Mütze ziehen muss, dass er halbwegs passt, dachte ich auch nicht. |
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Die Bilder von mir auf dem Motorrad hat gerade leider noch meine Partnerin, die werden selbstverständlich nachgereicht sobald ich sie hab.
Nach einer kurzen Aufwärmpause mit heißer Schokolade gings dann zu den Huskies und zum Hundeschlittenfahren. Immer sechs Huskies ziehen einen Schlitten mit einem Fahrer und einem Mitfahrer, wie bei den Motorrädern auch wurden die Plätze bei der Halbzeit getauscht. Allerdings hatte der Schlitten natürlich weder Lenkerheizung noch Fußbeheizung, und auch der Kopf war nicht mehr doppelt eingepackt sondern nur noch in der Mütze, was uns den Wind um einiges mehr süpüren ließ - aber das war egal, wir fühlten uns trotzdem wie die Schneekönige im Märchen! Und hab ich schon erwähnt, dass das Wetter der Hammer war? Blauer Himmel und Sonne und glitzernder Schnee - die perfekte Kombination :o)
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die Hunde vom Schlitten von Emeric und Lorédane |
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ebenfalls ein Teil der Hunde von Emerics und Lorédanes Schlitten, da ich bisher nur Emerics Fotos vom Sonntag Vormittag hab |
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durch diesen Märchenwald ging die Fahrt |
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weiß über weiß bis an Horizont :o) |
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die kleinen Huskywelpen waren 2 Monate alt und schon echte Hunde - und so goldig, wie sie aneinandergekuschelt und überinandergestapelt in ihrer Hütte gedöst haben |
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der Husky hat ne ganz spezielle Entspannungsmethode entwickelt - sieht aus wie Husky-Yoga.. Im Hintergrund seht ihr einen der Schlitten. Der Fahrer auf den Kufen, der Beifahrer sitzt auf dem Sitz |
Es war einfach der Wahnsinn, drei Stunden im Schnee mit Kanada-Feeling pur, Märchenhafte Landschaft und wir mittendrin wie im Märchen im Hundeschlitten - total unglaublich!
Gegen Mittag mussten wir dann die Mädels in der Stadt abholen, die in der anderen Jugendherberge geschlafen haben - und da unter diesen auch unsere Fahrerin war, kam ich dann gleich auch zu meiner ersten Quebecer Fahrerfahrung - zum ersten Mal mit Automatikschaltung und einen Siebensitzer gefahren, zum ersten Mal in Quebec (außer dass die hier rechts fahren ist ungefähr nichts gleich wie bei uns) und das Auto und meinen Beifahrer heil in die Garage gebracht :o) - bin stolz auf mich!
Auf dem Rückweg sind wir dann noch bei den Chutes de Montmorency vorbeigefahren, den größten Wasserfällen Kanadas (ja, sie sind größer als die Niagara Falls - und viel schöner), die ich im Herbst ja schon einmal gesehen hatte - aber das ist nicht zu vergleichen mit zugefrorenen Wasserfällen im Winter!
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um an die Wasserfälle ranzukommen, mussten wir mal wieder einige Absperrungen ignorieren und Eishügelchen hochklettern - allerdings haben dies auch Familien mit zu Schlitten umgebauten Kinderwägen getan, also war es eher ungefährlich |
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in der Mitte fließt noch ein Teil doch der Großteil des Wasserfalls ist zugefroren |
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die ersten Wolken.. und das ganze weiß ist das zugefroene Wasserbecken, in das der Wasserfall fällt |
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Sonnenuntergang auf kanadisch |
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Eismassen, Schneemassen, Eismassen... |
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die Treppen waren sehr verständlicherweise gesperrt, diese Absperrung haben wir auch nicht ignoriert |
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ich vor dem Wasserfall |
Mit diesem Freudensprung und der Versicherung, dass wir uns auf dem Rückweg nicht verfahren haben, sondern in drei Stunden in Montréal waren und das Auto zurückgegeben haben, wünsche ich euch einen schönen Tag und bis zum nächsten Mal!
Liebe Grüße,
eure Katja