Am Sonntag, dem zweiten Tag in New York, schlossen wir uns einer von der Jugendherberge organisierten Stadtführung durch Harlem an, weshalb wir schon gaaaanz früh aufstehen mussten. Das hat sich aber definitiv gelohnt, denn der Führer war spitze und hat viele spannende Geschichten erzählt! Zum Besispiel kamen wir an dem Gebäude vorbei, in dem Obama als junger Student bei einem Freund gewohnt hat - und an dem Hinterhof, in dem er seine erste Nacht in New York verbringen musste, da sein Freund nicht zu Hause war...
Noch auf dem Weg von der Juhe nach Harlem kamen wir an der Cathedral of St John the Divine vorbei, der anglikanischen Kathedrale New Yorks. Diese ist noch immer unvollendet und wird dies wohl auch für immer bleiben, denn die Kirche bevorzugt es, mit dem ihr zur Verfügung stehenden Geld Wohnbauprojekte und ähnliches zu unterstützen, statt an ihrer Kathedrale rumzudoktern (was ja eigentlich auch nicht schlecht ist...).
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ob das mal die Turmspitze werden soll wenn die Kathedrale fertig ist oder ob das nur so zur Zierde rumsteht weiß ich leider nicht - würde aber auf jeden Fall gut drauf passen |
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Cathedral of St. John the Divine - die Unvollendete.. |
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wie man sieht ist auch nur einer der beiden Türme überhaupt schon begonnen |
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Danach kamen wir an der Columbia University vorbei, einer der berühmtesten Elite Unis der Staaten, an der auch Obama studiert hat. Die Studiengebühren sind hier ungefähr zehnmal so hoch wie im Durchschnitt..
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das ehemalige Bibliotheksgebäude, das heute ein Museum der Geschichte der Uni beherbergt und die Nobelpreisträger, die hier mal studiert haben, würdigt |
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auch noch auf dem Gelände der Columbia - hauf der rechten Seite sieht man die Fakultätsgebäude, die während der Studentenproteste 68 alle besetzt waren - die Columbia war das Zentrum der Unruhen in den USA |
Und dann also nach Harlem. Ursprünglich mal komplett weiß, ursprünglich mal mit vielen deutschen und Holländern besiedelt, ist es dann später ein komplett schwarzes Viertel geworden. Viele der Bapristenkirchen hier waren ursprünglich jüdische Synagogen, die dann als das Viertel sich wandelte den schwarzen Gemeinden verkauft wurden. In jeder dieser Straßen gab es Geschichten zu hören über die Größen der Jazz Musik, der Schwarzenbewegung und der Jazzclubs....
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Blick auf Harlem |
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eine schöne Kirche, deren Namen ich leider vergessen habe... |
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Wandbemalung mit den Größen der schwarzen Freiheitsbewegung, Malcolm X, Martin Luther King, Rosa Parks.... Bei einigen dieser Gemälde ist auch schon Obama mit dazugemalt worden |
Die Führung endete in einem Gospelgottesdienst, der mehr als gewöhnungsbedürfig war - einige der Sängerinnen sind in eine Art Trance geraten beim Tanzen, andere konnten schlicht und ergreifend nicht mit dem Mikro umgehen oder gar nicht erst singen - aber es war spannend, das mal zuu erleben. Wir blieben dann auch nicht allzu lange, vor allem auch weil wir Hunger hatten. Unser Führer hatte uns ein Restaurant empfohlen, in dem man die Spezialitäten der ehemaligen Sklaven, das sogenannte Soulfood, essen kann - essen für die Seele, sehr lecker, und vor allem aus Fleisch, dass die Sklavenhalter abgegeben haben, gekocht. Das heißt, hier gibts nicht Hähnchenbrust, sondern Hähnchenflügel, nicht Schweineschinken, sondern Schweinsfüßle und Schwanz und so weiter. Das Essen war sehr sehr lecker, ein Buffet, von dem man nehmen konnte was man wollte und dann wurdes gewogen und nach Gewicht bezahlt. Frisch gestärkt und mit Tips von Einheimischen versorgt (ihr müsst unbedingt die Highline sehen (haben wir am Donnerstag auch gemacht)) sind wir dann zum Guggenheim Museum aufgebrochen. Das ist architektonisch schön, allerdings war die momentan aktuelle Sonderausstellung, die vor allem aus Blechskulpturen bestand, nicht sonderlich begeisternd. Stellt euch vor, ihr gebt Kindern ein paar Teile vom Schrottplatz und Farbe und hinterher fahrt ihr paarmal über die Ergebnisse - dann habt ihr ungefähr ne Vorstellung.
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mit der Julie im Guggenheim-Museum |
Da wir danach noch etwas Zeit hatten, bevor wir zum Bus nach Washington mussten, beschlossen wir, durch den Central Park zur Magnolia Bakery zu laufen und uns dort einen New York Cheesecake oder ein Cupcake zu gönnen (die Fastenzeit habe ich für diese Woche ausgesetzt - Julie ebenso :D ). Da wir nicht ganz den praktischsten weg wählten haben wir bis zu besagtem Cafe über eine Stunde gebraucht, aber wir sind ja im Urlaub und nicht auf der Flucht gewesen und der Weg ist das Ziel und so..
Die Magnolia Bakery ist berühmt durch Sex and the City, aber ihre New York Cheesecakes sind einfach fantastisch :)
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der rote Cheesecake war meiner - mit Boden aus Oreokeksen und nur echt mit eingebautem Lippenstift. so hat die Farbe abgefärbt - aber geschmeckt hats nicht anders als wenns weiß gewesen wäre... |
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Am Abend gings dann nach Washington, DC - 4 Stunden Bus fahren, juhuu!
Aber der Bus war gemütlich und mein Akku stark genug für ein paar Episoden Friends, von daher war die Fahrt nicht schlimm.
Bis bald in Washington!
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